D U I S B U R G - P O R T R A I T |
Weltoffene Stadt an Rhein und Ruhr
Dort, wo der Rhein auf seinem Weg in die Nordsee
zur verkehrsreichsten Wasserstraße Europas wird, liegt Duisburg.
Mit rund 530.000 Einwohnern ist sie die elftgrößte Stadt der
Bundesrepublik Deutschland. Der europäische Strom und die Ruhr,
die in Duisburg in den Rhein mündet, haben die Entwicklung der
Stadt zu einem Zentrum der Wirtschaft bestimmt.
Duisburg ist eine Industriestadt im Wandel, aber
die Menschen an Rhein und Ruhr, die Besucher und Gäste aus aller
Welt schätzen Duisburg auch als Ort bedeutender kultureller
Ereignisse, als Stadt mit großem Bildungsangebot, als
Einkaufsstadt und Sporthochburg. Planerisch und
entwicklungspolitisch gilt Duisburg in seiner Region als
Oberzentrum mit weitem Einzugsgebiet am Niederrhein.
Die Stadt ist zwar traditionell an den größten
industriellen Ballungsraum Europas, das Ruhrgebiet, angebunden,
die Zukunft wird jedoch wesentlich von der internationalen
Bedeutung des Rheins bestimmt. Auf 37,5 Kilometer Länge fließt
der Rhein durch Duisburg, sieben Brücken verbinden die
Stadtteile.
Duisburg ist eine europäische Stadt. Ihr
wirtschaftliches Schwergewicht wird maßgeblich durch den
verkehrsgünstigen Standort gekennzeichnet: Lage an Rhein und
Ruhr mit dem größten Binnenhafen der Welt, Wasserwege nach
Norden und Süden, ins westliche und östliche Ausland, gelegen
im Schnittpunkt der wichtigsten europäischen
Eisenbahnverbindungen, Kreuzungspunkt des Autobahnnetzes
Rhein-Ruhr-Beneluxländer.
Die herausragende verkehrsgeographische Lage
Duisburgs im Schnittpunkt der europäischen Wachstumsachsen ist
eine ideale Plattform für europa- und weltweit agierende
Unternehmen. Die Stadt verfügt über eine Vielzahl logistischer
Dienstleistungsangebote wie den Bahnhof für den kombinierten
Ladungsverkehr, Wasser-Land-Terminals, Ro-Ro-Anlagen sowie das
Kunden-Service-Center für den Güterverkehr der Deutschen Bahn
AG, die in Duisburg ihre Deutschlandzentrale errichtet hat. Die
Verknüpfung der Verkehrsträger Wasser, Schiene und Straße
macht Duisburg zu einem idealen Standort für das Management von
Verkehrsströmen und damit zu einem internationalen Handelsplatz.
Der Rhein-Ruhr Hafen Duisburg ist der größte
Binnenhafen der Welt. Hier werden jährlich rund 50 Millionen
Tonnen Güter aller Art umgeschlagen. Weit über 20.000
Schiffseinheiten aus vielen europäischen Ländern laufen in
jedem Jahr die öffentlichen Hafenanlagen mit einer Ausdehnung
von 725 Hektar und 21 Hafenbecken an. Über 180 Hektar
Wasserfläche, 37 Kilometer Uferlänge, fast 100 Krananlagen und
Verladebrücken, riesige Lagerflächen für Erz, Kohle und
Schrott, Tankraum von über 1,0 Million Kubikmetern weisen
den Hafen als markanten Wirtschaftsfaktor aus. Mit hochmodernen
Einrichtungen hat der Hafen den Weg zu einem multifunktionalen
Dienstleistungs- und Handelszentrum für weltweite
Güterverkehrsströme beschritten. Über den Freihafen Duisburg
als erstem seiner Art im Binnenland werden hochbesteuerte Waren
von allen fünf Kontinenten gehandelt. Stahl-Service-Center und
Hallen für den witterungsgeschützten Umschlag hochwertiger
nässeempfindlicher Güter sind ebenso Kennzeichen des neuen
Universalhafens wie Containerterminals und große Logistikzentren
für die Zusammenstellung und Verteilung von Stückgutsendungen.
Der Rhein-Ruhr Hafen Duisburg ist nicht nur
Binnen-, sondern auch offiziell Seehafen. Mit See-Fluß-Schiffen
bis zu 4.500 Tonnen werden von hier aus im indirekten
Linienverkehr nahezu 100 Häfen in Europa, Nord- und Westafrika
sowie im Vorderen Orient angefahren. Maßgeblichen Anteil an der
Entwicklung der Häfen und auch der Industrie hatte die Kohle.
Heute fördert im Stadtgebiet nur noch eine Schachtanlage. Die
einheimische Kohle und der günstige Wasserweg für überseeische
Erze haben Duisburg zum Herzen der Stahlindustrie gemacht. In
keiner anderen Stadt Europas wird mehr Stahl erzeugt als in
Duisburg.
Hüttenindustrie und Maschinenbau, Chemie- und
Petrochemie, Mühlenwerke, Baugewerbe und Handel machten den
Namen Duisburgs in aller Welt bekannt. Von den 50 größten
Firmen der Bundesrepublik haben einige der bedeutendsten,
darunter Thyssen-Krupp, Klöckner, Mannesmann , Haniel und die
König-Brauerei ihren Sitz oder große Produktionsstätten in
Duisburg. Die Großunternehmen an Rhein und Ruhr unterhalten
eigene Fertigungsstätten und Zweigniederlassungen in fast allen
europäischen und überseeischen Ländern.
Als Ruhrgebietsstadt befindet sich Duisburg mitten in
einem zukunftsweisenden Strukturwandel. Nach Gründung des
Fraunhofer-Instituts für mikroelektronische Schaltungen und
Systeme hat die Ansiedlung von jungen technologieorientierten
Unternehmen und Instituten begonnen. Duisburg entwickelt sich im
Umfeld der Universität zu einem wichtigen Zentrum für
Mikroelektronik. In Duisburg-Neudorf in unmittelbarer Nähe zur
Mercator-Universität bietet die Gesellschaft für
Technologieförderung und Technologieberatung (GTT) im
ElecTronicPark Unternehmen der Mikroelektronik optimale
Entwicklungschancen. Zu den umfassenden Dienstleistungen,
dieser in Deutschland einmaligen Einrichtung, zählen die
Vernetzung aller System- und Gebäudeteile sowie der Zugriff auf
modernste Sprach- und Datendienste.
Die Industrieunternehmen beanspruchen 15 Prozent der
Stadtfläche. Weitaus größer - nämlich die Hälfte des
Stadtgebietes - sind aber Grün- und Erholungsflächen, Felder
und Weiden, ein großes zusammenhängendes Waldgebiet und viel
Wasser.
Während abseits der Innenstadt Industrie- und
Gewerbegebiete und moderne Siedlungschwerpunkte erschlossen
wurden, hat sich die Stadtplanung auf neue Geschäfts- und
Verwaltungsbauten in der City konzentriert. Mit Abschluß der
Stadtbahnbauarbeiten im Innenstadtbereich konnte die
Königstraße, verschönt mit Brunnen namhafter europäischer
Künstler, zu einem Großstadt-Boulevard mit Alleecharakter
entwickelt werden und so das Gesicht der City neu prägen. Als
Anziehungspunkt für zahlreiche Besucher und Gäste aus den
benachbarten Städten und dem nahen Ausland spiegelt die moderne
City die wirtschaftliche Dynamik Duisburgs wider. Auch in Zukunft
streben die Planer eine dichtere Bebauung der Innenstadt an, die,
aufgelockert durch Kultur- und Freizeiteinrichtungen, den
Dienstleistungsbranchen und dem Handel einen Markt der Zukunft
erschließen und die Wirtschaftsstruktur der Stadt verbessern
soll.
Die Inbetriebnahme der Stadtbahn mit ihren fünf
Bahnhöfen im Juli 1992 war nach 17jähriger Planungs- und
Bauzeit nicht nur ein wichtiger Beitrag zur Entwicklung einer
lebendigen und menschlichen Innenstadt, sondern es konnten auch
dringende Verkehrsprobleme in der City bewältigt werden. Neben
den herausragenden technischen Leistungen, die die Stadtbahn erst
möglich machten, ist die Gestaltung der fünf Bahnhöfe
besonders hervorzuheben. Die beim Bau beteiligten Künstler
konnten mit ihrem Bemühen um Harmonie und Ansprache, mit der
Liebe zu Farbe und Formen jeder Station ihren unverwechselbaren
Charakter aufdrücken.
Mit drei bedeutenden Projekten begleitet die
Internationale Bauaustellung Emscherpark -IBA-, die sich zum Ziel
gesetzt hat, die städtebauliche und ökologische Erneuerung der
Emscherzone voranzutreiben, den Prozeß des Strukturwandels in
Duisburg. Im Norden der Stadt zwischen Hamborn und Meiderich ist
auf einer rund 200 Hektar großen Industriebrache ein
Landschaftspark neuen Typs entstanden. Das stillgelegte
Hüttenwerk, wo einst Stahlwerker ihren Stahl kochten, wo
Maschinen dröhnten, ist heute ein gigantisches Industriemuseum.
Hier stellen Künstler ihre Werke aus, Sporttaucher trainieren im
zweckentfremdeten Gasometer und Freeclimber und
Hundeschlitten-Führer entdecken das ehemalige Hüttenwerk auf
ihre Weise neu. Das Projekt Dienstleistungspark
Innenhafen führt ein über 100 Jahre altes Hafenareal,
einst die Kornkammer Westdeutschlands, einer neuen
multifunktionalen Nutzung zu. Nach Grundideen des britischen
Stararchitekten Norman Foster entstehen in einer typischen
Grachtenlandschaft über 450 Wohnungen in unmittelbarer
Citynähe. Die alten Speichergebäude bieten Kreativen und
Künstlern unverwechselbare Standorte und Aktionsflächen. Ein
wichtiges Stadterneuerungsprojekt für den Hafenstadtteil Ruhrort
ist der Umbau des ehemaligen Hallenbads Ruhrort, einem der
großen Hallenbauten der deutschen Stadtarchitektur der
Jahrhundertwende, zum Museum der Deutschen Binnenschiffahrt.
Die Bürger der Stadt wissen um den Ruf Duisburgs als
Industriezentrum. Um so bewußter verweisen sie aber auf Duisburg
als eine Stadt des Sports, als Stadt mit hohem Freizeitwert und
vielfältigem kulturellen Angebot. Die Bürger, von denen es die
meisten häufig in die vielen Naherholungsgebiete zieht,
bescheinigen ihrer Stadt: In Duisburg hat man die Chancen
genutzt. Die Sechs-Seen-Platte mit Bootshäusern, Freibad und
Spielplätzen, ein Paradies für Wassersportler und
Spaziergänger, der Wedau-Sportpark mit Stadion, Schwimmstadion,
Eissporthalle, Freizeitanlagen und der weltbekannten Regattabahn,
die Kanu- und Ruderweltmeisterschaften erlebt, und der Revierpark
Mattlerbusch im Norden der Stadt sind einige der Paradestücke
städtischer und regionaler Freizeitplanung.
Attraktion und beliebtes Ausflugsziel ist der Zoo
am Kaiserberg. In Deutschlands größter und technisch
aufwendigster Anlage zur Erhaltung von See-Säugetieren, dem 1995
erbauten Delphinarium, tummeln sich zur Freude von Groß und
Klein in 2 Millionen Litern Salzwasser Flipper & Co. Die neu
erbaute Landschaftsbrücke läßt die vormals durch die
Bundesautobahn und die Gleisführung der Deutschen Bundesbahn
getrennt wirkenden Zooareale sichtbar zusammenwachsen. Durch die
sehr breit ausgebaute Brückenführung und eine der
Landschaftsform angepaßte Begrünung nimmt der Besucher erst
beim zweiten oder dritten Blick wahr, daß er sich auf einer
Brücke befindet. Im imposanten Äquatorium, eines der
artenreichsten Affenhäuser der Welt, tummeln sich auf 2.000
Quadratmetern neben Gorillas, Orang-Utans und Schimpansen auch
Schopfgibbons, Bartaffen und Meerkatzen. Über 4.000 Tiere locken
jährlich über eine Million Besucher in den Waldzoo, der sich
mit einer deutschlandweiten Rarität, dem Garten des
Kranichs, schmücken darf. Der 5.500 Quadratmeter große
chinesische Garten ist ein Geschenk der Partnerstadt Wuhan.
Was den Delphinen im Zoo recht ist, darf den Bürgern
nur billig sein. Auch sie finden reichlich Gelegenheit, sich in
den Fluten der vielen Frei- und Hallenbäder zu tummeln. Am
Toeppersee in Duisburg-Rheinhausen und im Revierpark Mattlerbusch
wurden attraktive Wellenbäder gebaut. Die
Niederrhein-Therme, ebenfalls im Mattlerbusch
gelegen, lockt mit ihren Solebecken, Whirlpools und zahlreichen
Saunen jährlich weit über eine halbe Million Menschen aus der
gesamten Region an und zählt damit zu den meistbesuchten Bädern
Deutschlands. Mehrere Hallen für sportliche
Großveranstaltungen, über 200 Sport- und Turnhallen, 82
Sportanlagen, 14 Tennishallen und fünf Reitsportanlagen
ergänzen das Freizeitangebot für die Bürger, von denen rund
100.000 in einem der fast 500 Sportvereine Mitglied sind.
Der Vielfalt der Erholungs- und Freizeitmöglichkeiten
stehen die kulturellen Einrichtungen ebenbürtig zur Seite. Das
Theater der Stadt ist gemeinsam mit Düsseldorf Sitz der
international renommierten Deutschen Oper am Rhein und Bühne
für Schauspielaufführungen von hohem Niveau. Seit Januar 1996
reiht sich Duisburg in den Kreis der europäischen
Musical-Städte ein. Die Stella AG und die Stadt Duisburg
präsentieren in dem eigens hierfür erstellten neuen
Musical-Theater das Erfolgsstück Les Miserables. In
dem Theater, das sich besonders durch exzellente
Sichtverhältnisse auszeichnet, da die maximale Entfernung zur
Bühne nur 29,5 Meter beträgt, werden von dienstags bis sonntags
acht Vorstellungen aufgeführt. In der Mercatorhalle spielen die
angesehenen Duisburger Sinfoniker und bekannte Gastorchester.
Aber auch die Stars des Showgeschäfts machen in der großen Kongress- und Veranstaltungshalle gern Station. Die im
nördlichen Stadtteil Hamborn gelegene Rhein-Ruhr-Halle mit über
4.000 Sitzplätzen ist inzwischen Veranstaltungsort beliebter
Fernsehshows und großer nationaler und internationaler
Sportwettkämpfe geworden.
Mit dem Wilhelm Lehmbruck Museum hat die Stadt Duisburg
das bedeutendste deutsche Museum für Plastik und Objektkunst des
20. Jahrhunderts. Das Museum wurde erst in jüngster Zeit
umgebaut, erweitert und von Grund auf saniert. Es zeigt einen
Überblick des Werkes Wilhelm Lehmbrucks (1881-1919) bis hin zu
den aktuellen Strömungen der Gegenwartskunst. Der in Duisburg
geborene Wilhelm Lehmbruck, dessen Name das Museum trägt, ist
einer der wichtigsten Bildhauer des 20. Jahrhunderts und
Wegbereiter des plastischen Expressionismus. Außerdem vermittelt
das Museum einen repräsentativen Einblick in das Schaffen von
Joseph Beuys.
Das Kultur- und Stadthistorische Museum am Innenhafen ,
das 1991 eröffnet wurde, zeigt die historische Entwicklung
Duisburgs und seiner Region seit der Römerzeit sowie das Werk
Gerhard Mercators. Weitere Sammlungen und attraktive
archäologische sowie völkerkundliche Wechselausstellungen
machten das neue Museum in kurzer Zeit zu einem beliebten Ziel.
Ein weiteres museales Prachtstück entstand im
ehemaligen Ruhrorter Hallenbad an der Apostelstraße. Hier hat
das Museum der Deutschen Binnenschifffahrt seit August 1998 sein
neues Domizil gefunden. Eine Tjalk, ein Einmast-Segelfrachtschiff
mit Seitenschwertern, ist im ehemaligen Herrenschwimmbecken vor
Anker gegangen. Mit dem Radschleppdampfer Oscar Huber
und dem Eimerketten-Dampfbagger Minden können hier
Raritäten des deutschen Schiffsbaus bestaunt werden. Die
Volkshochschule und die Stadtbibliothek gehören zu den am
meisten frequentierten Bildungseinrichtungen ihrer Art im
Bundesgebiet.
Die moderne Großstadt Duisburg hat aber auch eine
reiche Geschichte. Den Ruf des gelehrten Duisburg
verdankt die mittelalterliche Stadt dem berühmten Kartographen
und Kosmographen Gerhard Mercator, der hier lebte und
lehrte. Duisburg feierte 1983 das 1.100jährige Bestehen der
Stadt. Die Stadt war Königshof der Franken, reichsfreie Stadt
und Mitglied der Hanse. Mit Gründung der Universität -
Gesamthochschule - Duisburg lebte 1972 nach 150 Jahren die alte
Universitätstradition in Duisburg wieder auf.
Quelle: Städte-Atlas Duisburg
Kontakt: Webmaster erstellt am: 16:05.2000